Die Schulter – ein wahres Bewegungswunder

Die Schulter – ein wahres Bewegungswunder

Die Schulter zählt zu den beweglichsten Gelenken des menschlichen Körpers. Sie ermöglicht uns, die Arme in nahezu alle Richtungen zu bewegen – ob beim Greifen, Heben, Werfen oder Umarmen. Diese enorme Beweglichkeit verdankt die Schulter einem komplexen Zusammenspiel von Knochen, Muskeln, Sehnen und Bändern. Gleichzeitig macht diese Konstruktion das Gelenk aber auch anfällig für Verletzungen und Verschleiß.

Aufbau und Funktion

Das Schultergelenk besteht hauptsächlich aus dem Oberarmkopf (Humeruskopf) und der Gelenkpfanne des Schulterblatts (Glenoid). Weil die Pfanne im Vergleich zum Kopf sehr klein ist, sorgen Weichteilstrukturen wie die Gelenkkapsel, Bänder und vor allem die sogenannte Rotatorenmanschette für Stabilität. Diese Muskelgruppe hält den Oberarm in der Pfanne und steuert feine Bewegungsabläufe. Ergänzt wird das Ganze durch das Schultereckgelenk sowie das Gleitlager zwischen Schulterblatt und Brustkorb – beides wichtige Mitspieler bei der Bewegung.

Häufige Beschwerden und Ursachen

Schulterbeschwerden können vielfältige Ursachen haben. Zu den häufigsten zählen Reizungen oder Risse der Rotatorenmanschette, Schleimbeutelentzündungen (Bursitis), das Impingement-Syndrom (Engpass-Syndrom) oder Arthrose, insbesondere im Schultereckgelenk oder im eigentlichen Schultergelenk. Auch eine Kalkschulter – bei der sich Kalkdepots in den Sehnen bilden – ist eine häufige Diagnose. Schmerzen treten oft bei bestimmten Bewegungen auf, etwa beim Heben des Arms über Schulterhöhe oder beim Liegen auf der betroffenen Seite. Nicht selten strahlen sie bis in den Oberarm oder Nacken aus. Eine eingeschränkte Beweglichkeit, Kraftverlust oder ein „Knacken“ im Gelenk können ebenfalls Hinweise auf eine Schultererkrankung sein.

Konservative Behandlungsmöglichkeiten

Die gute Nachricht: Viele Schulterbeschwerden lassen sich ohne Operation behandeln. An erster Stelle steht meist eine gezielte Physiotherapie, die darauf abzielt, muskuläre Dysbalancen auszugleichen, die Beweglichkeit zu verbessern und die Stabilität zu erhöhen. Ergänzend kommen entzündungshemmende Medikamente oder Injektionen – zum Beispiel mit Kortison oder Hyaluronsäure – zum Einsatz. Bei akuten Schmerzen kann auch eine kurzzeitige Ruhigstellung sinnvoll sein, um eine Entzündung zur Abheilung zu bringen. In manchen Fällen hilft Stoßwellentherapie, zum Beispiel bei einer Kalkschulter.

Wann ist eine Operation notwendig?

Nicht alle Probleme lassen sich konservativ lösen. Wenn eine Rotatorenmanschette gerissen ist und die Funktion stark eingeschränkt bleibt, kann ein operativer Eingriff notwendig sein. Gleiches gilt für ausgeprägte Engpass-Syndrome, die auf Dauer zu Schäden an Sehnen und Schleimbeuteln führen können, oder bei anhaltenden Schulterschmerzen durch Arthrose, wenn alle anderen Maßnahmen ausgeschöpft sind. Die meisten Schulteroperationen erfolgen heute minimalinvasiv, also arthroskopisch, über kleine Schnitte. Dabei können zum Beispiel verletzte Sehnen genäht, Kalk entfernt oder das Gelenk geglättet werden. In sehr fortgeschrittenen Fällen – etwa bei einer sogenannten Omarthrose – kann ein künstliches Schultergelenk notwendig werden.

Eine gesunde Schulter braucht Bewegung

Damit die Schulter beweglich und schmerzfrei bleibt, ist regelmäßige Bewegung wichtig – aber in der richtigen Dosis. Überlastungen, etwa durch wiederholte monotone Bewegungen oder Fehlhaltungen, können langfristig zu Beschwerden führen. Wer frühzeitig auf Warnsignale wie Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen achtet und diese medizinisch abklären lässt, kann vielen Problemen effektiv vorbeugen. In einer orthopädischen Praxis wird Ihnen geholfen, die Ursache Ihrer Beschwerden zu finden und gemeinsam mit Ihnen den besten Behandlungsweg einzuschlagen – individuell und auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt.

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